Warum Anis als Geruchsstoff

Warum ausgerechnet Anis als Geruchsstoff?

Beim Nosetracking konditionieren wir unsere Hunde zunächst auf einen Geruchsstoff. Rein theoretisch könnte man dafür jeden Geruch nutzen. Wir haben uns für Anis entschieden. Aber warum eigentlich? Ehrlich gesagt weiß ich das nicht mehr genau. Wir hatten nach einem Duft gesucht, den Hunde nicht unangenehm empfinden. Der auch für den Menschen nicht gänzlich widerlich riecht, lange hält und den es für jeden problemlos zu kaufen gibt. Anis erfüllte alle diese Eigenschaften. Vermutlich hätten andere Gerüche das auch getan, aber Anis fiel uns als Erstes ins Auge.

Heute, nachdem wir mit dem Geruch über viele Jahre gearbeitet haben, wissen wir: Es gibt einen Nachteil. Die mit dem Geruchsstoff beduftete Watte ist bei Wildtieren beliebt. Das führt vor allem im Frühling dazu, dass die Geruchsträger abhandenkommen. Sie haben bestimmt in dem ein oder anderen Nestbau Verwendung gefunden. Wenn ihr also in den Monaten April bis Juni die Geruchsbehälter länger auslegen möchtet, achtet darauf, dass sie so befestigt sind, dass sie nicht entwendet werden können.

Anis im Überblick

Anis gibt es in zwei Varianten. Als Anispflanze (Pimpinella Anisum) und als Baum mit der Frucht Sternanis (Illicium Verum).

 

Laut Wikipedia ist Anis (Pimpinella Anisum) eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Anis wird als Gewürz– sowie Heilpflanze verwendet und war in Deutschland die Heilpflanze des Jahres 2014. Als Anis werden auch die Früchte der Pflanze bezeichnet. Die Anispflanze findet in Tees, Brot und Backwaren und in alkoholischen Getränken Verwendung.

 

Der Echte Sternanis (Illicium verum) ist eine Pflanzenart in der Familie der Sternanisgewächse (Schisandraceae). Der Echte Sternanis wächst in tropischen Gebieten und die reifen Früchte (Anisi stellati fructus) werden als Gewürz und medizinisch genutzt.

Beide Varianten liegen als ätherische Öle vor.

(Quelle Wikipedia)

 

In den ersten Jahren haben wir viel experimentiert, um herauszufinden, welche Form des Anisduftes am besten als Geruchsstoff funktioniert. Als Sternanis-Gewürz, als Anistee oder besser als ätherisches Öl? Wir konnten schnell feststellen, dass es für den Hund keinen Unterschied zu machen schien. Wurde er auf eine Geruchsart konditioniert, konnte das Erlernte schnell innerhalb einer Trainingseinheit auf eine andere Geruchsart übertragen werden.

Der Grund, der den Ausschlag für das ätherische Sternanisöl als Geruchsstof gab, war ein rein praktischer.

Vorteile des Öls gegenüber den reinen Substanzen?

Sowohl der Tee, wie auch die pure Sternanisfrucht gestalteten sich in der Anwendung auf Dauer schwierig. Der Teebeutel kann leicht aufreißen, wodurch Tee austritt, der das Suchgebiet kontaminiert. Zudem neigt der Tee dazu zu schimmeln, wenn er feucht wird. Die Sternanisfrucht ist zwar unempfindlicher was Feuchtigkeit anbelangt, bricht jedoch leicht auseinander, wodurch das Suchgebiet ebenfalls kontaminiert werden kann.

Ätherische Öle bietet gegenüber den vorher genannten Varianten mehrere Vorteile:

– Es verdunsten im Gegensatz zu fetten Ölen rückstandslos.

– Es lässt sich gut auf einen Geruchsträger übertragen,

– ist einfach in der Handhabung.

– Kontaminiert das Suchgebiet nicht langfristig 

– und vor allem: der Geruch ist extrem lange haltbar. Nur dadurch sind Events und Wochenaufgaben überhaupt möglich.

 

Welches Öl wir verwendeten war unseren Hunden stets egal. Da das Sternanisöl leichter zu beziehen und deutlich günstiger ist, haben wir uns schlussendlich dafür entschieden. Das ätherische Öl könnt ihr in Apotheken oder im Online-Handel kaufen. Aus gesundheitlichen Gründen solltet ihr stets reines ätherisches Öl benutzen.

Ein intensiver Geruch kann dem Hunde den Spaß an dieser Beschäftigung verleiteten. Anstatt ihn pur zu verwenden, empfehlen wir ihn auf einen Geruchsträger zu übertragen. Wie das geht werde ich euch in einem der nächsten Blogbeiträge zeigen. Einen direkten Auftrag wählen wir nur, bei Suchaufgaben, die wir über mehrere Tage bis Wochen im Außenbereich angelegen.

 

 

Muss es dann sofort das Öl sein?

Vielleicht fragt ihr euch jetzt, ob ihr direkt mit dem Öl anfangen müsst. Ich sag es mal so: ihr müsst nicht – aber ihr könnt natürlich.

Habt ihr euch bereits mit Nosetracking beschäftigt und seid euch sicher, dass es das Richtige für euch und euren Hund ist? Dann solltet ihr auf jeden Fall direkt mit dem Öl zu starten. Wollt ihr nur mal hineinschnuppern, um einen ersten Überblick zu bekomme? Dann reicht der Tee völlig aus. Dieser ist günstiger als das Öl. Ihr könnt ihn als Anis-Fenchel-Kümmel Mischung in jedem Discounter erwerben und ist direkt einsatzbereit.

Wie ihr seht, könnt ihr ohne großen Aufwand und hohe Kosten starten. Besorgt euch den Tee, schaut euch in eurer Wohnung nach einem kleinen Behälter um. Stopft den Teebeutel hinein und schon könnt ihr loslegen.

Ich wünsche Happy Sniffing

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