Auf dieser Webseite, und in unseren Kursen beschäftigen wir uns mit dem Thema „sinnvolle Beschäftigungen für Hunde“. Dabei ist uns vor allem das Thema Kopftraining besonders wichtig. Warum Denksportaufgaben das Leben unserer Fellnasen bereichern, werde ich euch in diesem Blogbeitrag etwas näher bringen.
Die Intelligenz von Tieren hat mich immer schon fasziniert. Ich habe mir unzählige Beiträge zu Testaufbauten durchgelesen, die in den letzten Jahrzehnten mit Tieren durchgeführt wurden. Dabei meine ich nicht diese qualvollen Versuchsreihen, bei denen Tiere Stromstöße erhielten, um ein Meideverhalten zu zeigen. Mich interessieren die Testreihen, bei denen Hunde freiwillig ihre kognitiven Fähigkeiten zum Besten geben. Versuchsaufbauten wie wir sie in an der Eötvös Loránd Universität in Budapest oder dem Clever dog Lab in Wien finden. Diese beiden Einrichtungen seien hier exemplarisch genannt. Es gibt unendlich viele, die sich mit der geistigen Fähigkeit von Tieren beschäftigen. Das war nicht immer so. Lange Zeit galt der Mensch als die einzige intelligente Spezies. Erst als die Wissenschaft erkannte, dass auch Tieren geistige Fähigkeiten besitzen, explodierte die Forschung regelrecht.
Diese Forschungen haben schier unglaubliche Ergebnisse hervorgebracht. Dabei habe ich mich stets gefragt, wie Tiere es schaffen komplexe Zusammenhänge, ohne den Gebrauch einer Sprache zu verstehen. Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass Erlebnisse und Erfahrungen im Gehirn in Form von Bildern abgespeichert werden. Diese Bilder werden sowohl untereinander wie auch mit dazugehörigen Emotionen verknüpft. In neuen Situationen wird das soeben erlebte mit den abgespeicherten Informationen abgeglichen und neu bewertet. Aus dem Ergebnis plant das Gehirn das weitere Vorgehen.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie auf diese Art und Weise komplexe Zusammenhänge erkannt werden. Ich habe immer wieder versucht, ohne Worte zu denken, aber so sehr ich mich auch bemühe, ich kann es nicht. Jedes Mal, wenn ich Versuche ohne Worte zu denken, schwirren nur noch mehr durch meinen Kopf.
Jemand hat mir mal empfohlen mir eine Landschaft vorzustellen. Das würde ohne Worte funktionieren. Ich kann nur sagen bei mir nicht. Wasser, Strand, Wellen… Rauschen…… Oder wie ein ständig wiederkehrendes Mantra: denk ohne Worte, ohne Worte, ohne Worte, ohne Worte – verflucht das wird nichts. Wenn es bei so einfachen Sachen schon nicht funktioniert wie soll es dann erst bei komplexen Zusammenhängen sein.
Habt ihr es mal versucht? Könnt ihr ohne Worte denken? Lehnt euch doch mal zurück und probiert es. Postet eure Ergebnisse dazu gerne einmal hier in den Kommentaren. Ich bin gespannt, ob es euch so geht wie mir oder ob nur ich ein hoffnungsloser Fall bin.
Wie dem auch sei, wenn wir nicht davon ausgehen, dass Tiere über eine geheime Sprache verfügen, dann scheint es bei ihnen zu funktionieren. Seit vielen Jahren baue ich diverse Versuche, die ich in Büchern oder im Internet finden konnte, in unterschiedlichen Kursgruppen nach. Ich bin immer wieder erstaunt welche Ergebnisse dabei zustande kommen.
Neben der Begeisterung meinen Hunden bei der Lösung diverser Intelligenz Aufgaben zuzuschauen – möchte ich ihnen auch die Möglichkeit geben sich mental weiterzuentwickeln. Lernen ist ein Grundbedürfnis. Gehirne, ganz egal, ob unsere oder die von Tieren sind so konzipiert, dass sie immer neue Informationen haben möchten.
Dies hat Mutter Natur geschickt eingerichtet und das mit gutem Grund. Nur wenn das Gehirn bereit ist neue Informationen aufzunehmen, kann es überhaupt mit neuen Situationen umgehen. Würde sich unsere Umwelt nie verändern. Würden wir immer alles gleich vorfinden und alles würde immer gleich ablaufen, dann bräuchten wir nichts zu lernen. Dann könnten wir dumm sterben. Es würde reichen, wenn wir das Notwendigste wüssten. Dem ist aber nicht so. In unserer Gesellschaft gibt es immer wieder neue Situationen. Kleine Veränderungen oder riesengroße. Egal womit wir es zu tun haben, unser Gehirn muss in der Lage sein diese Informationen zu verarbeiten. Umso intelligenter der Einzelne ist, umso besser kann er sich auf neue Situationen einstellen.
Schon Charles Darwin hat es Ende des 19. Jahrhundert gewusst. Er sprach vom survival of the fittest – dem Überleben des Passendsten. Also dem, der sich am besten an seine Umwelt anpassen kann. Nur der Kluge ist in der Lage sich bestmöglich anzupassen
Gesundheit
Forschungen legen nah, dass es scheinbar einen Zusammenhang gibt zwischen dem IQ und der Gesundheit gibt. Intelligente Menschen scheinen demnach über eine bessere Gesundheit und ein längeres Leben zu verfügen. Aktuelle Studien am Hund scheinen diese Annahme zu bestätigen.
Aufschieben der Altersdemenz.
Selbst wenn sich herausstellen sollte, das der IQ doch kein Maß für die körperliche Gesundheit ist, so ist er auf jeden Fall ein Maß für die geistige Fitness. Er ist maßgeblich daran beteiligt die Altersdemenz aufzuschieben. Wir wissen heute das im Alter Hirnareale absterben. Dies ist ein normaler Prozess. Dieser Verlust kann von anderen Teilen des Gehirns aufgefangen werden. Dies ist aber nur möglich, wenn die Voraussetzungen dafür vorhanden sind. Es dauert zudem viel länger bis der Ausfall bestimmter Hirnareale bei einer großen zur Verfügung stehenden Masse erkannt wird. Ist wenig vorhanden – ist schnell nichts mehr übrig. Baue ich durch ein gezieltes Kopftraining zahlreiche Verknüpfungen im Gehirn auf, wird die Altersdemenz deutlich aufgeschoben und kommt im besten Fall gar nicht zu tragen.
Ausgeglichenes Wesen
Für einen glücklichen und zufriedenen Geist bedarf es sowohl körperlicher Aktivität wie auch geistiger Förderung. An körperlicher Aktivität mangelt es unseren Vierbeinern meist nicht. Lange ausgedehnte Spaziergänge, Agility im Hundeverein und eventuell noch eine Runde joggen am Abend. Manchen Hunde- Individuum reicht es an geistiger Information beim Spaziergang die Duftmarken anderer Hunde zu studieren. Für andere ist dies bei weitem nicht genug. Sie brauchen eine weiterführende geistige Betätigung, um zufrieden zu sein.
Ausbildung des Selbstvertrauens
Eine Aufgabe eigenständig zu lösen, selber die Funktion eines Vorgangs herauszufinden schüttet Glückshormone aus. Die positiven Emotionen wecken ein Flow-Gefühl was wiederum das Selbstwertgefühl des Hundes stärkt. Steht es nun vor einer neuen Herausforderung, wird es diese mit mehr Zuversicht angehen. Nach dem Motto, wenn ich DAS geschafft habe – schaffe ich DIES auch auf jeden Fall.
Intelligente Wesen benehmen sich besser
Wird ein Lebewesen geistig nicht stimuliert, dann hat es irgendwann Langeweile. Zunächst einmal nichts Schlimmes. Übernimmt dieses Gefühl aber die Oberhand. Tritt es also über Tage Wochen hinweg auf, dann kann dieser Zustand krank machen. Man spricht in diesem Fall von einem Boreout-Syndrom. Depressionen sind die Folge. Betroffene Hunde wirken lustlos, ängstlich oder auch gereizt bis agressiv. Eine unglückliche Kombination bei ohnehin schon reaktiven Hunden. Mit der richtigen mentalen Stimulation und dem richtigen Training wird das Gehirn des Hundes empfänglicher für das Lernen neuer Informationen. Der Hund hört besser zu und versteht besser was von ihm erwartet wird. Viele Intelligenzaufgaben bilden die Impulskontrolle und ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz aus. Damit verbessert sich das Temperament und schlechte Gewohnheiten verschwinden schließlich.
Stressabbau
Richten wir die Konzentration des Hundes auf eine zu lösende Aufgabe wird die Großhirnrinde aktiviert. Kognitive Prozesse laufen ab. In diesem Zustand wird das sogenannte limbische System, welches für Emotionen zuständig ist blockiert. Problematische Emotionen können somit nicht die Oberhand gewinnen. Störende Reize, die für die Aufgabe nicht relevant sind, werden ausgeblendet. Das ist der Grund warum Hunde die Probleme mit anderen Hunden haben in einer Arbeitssituation, auf dem Hundeplatz, gut an diesen Hunden vorbeigehen können. Im normalen Alltag gelingt dies nicht. Mit zunehmender mentaler Förderung wird es dem Hund leichter gelingen sich zu konzentrieren. Stressoren werden dadurch immer schwächer wahrgenommen. Sie können immer besser verarbeitet werden.
Bindungsaufbau
Die gemeinsamen Aktivitäten machen Hund und Hundeführer Spaß. Durch die vom Hund erbrachten Leistungen kann er in den Augen seines Besitzers im neuen Licht erscheinen. Dies ist besonders bei „problematischen“ Hunden wichtig. Die Bindung wird gestärkt. Ein Fehlverhalten kann somit besser akzeptiert werden und verliert an Gewicht. Auch der Hund lernt bei den Übungen seinen Besitzer besser kennen. Er kann sich in ihn hinein versetzten und seine Stimmungslage dadurch besser deuten.
der wohl wichtigste Faktor: Spaß, Spaß, Spaß
Kopftraining macht schlicht weg Spaß. Dies ist keine Einbildung. Egal mit welchem Testaufbau oder mit welchen Intelligenzspielzeugen ich meine Hunde konfrontiere, sie sind immer mit Feuereifer bei der Sache. Natürlich vorausgesetzt diese Art der Beschäftigung wird behutsam eingeführt. Die gestellten Aufgaben sollten lösbar erscheinen. Nichts ist frustrierender wie ständig keine Lösung für ein Problem zu haben. Führe ich die Übungen aber Schritt für Schritt ein, wobei ich den Schwierigkeitsgrad langsam steigere, können viele angenehme beglückende Erfahrungen gemacht werden.
Aus diesen vorgenannten Gründen möchten wir euch Inspirationen und Anregungen geben, um euren Hund geistig sinnvoll zu beschäftigen. Unser Angebot unterscheidet sich dabei von den gängigen Angeboten vieler Hundeschulen und Vereinen. Was wir darunter genau verstehen werde ich euch im nächsten Blogartikel genauer erläutern.
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