In unserem diesjährigen Weihnachtswichtelspiel, möchten wir Suchaufgaben mit anderen Nosetrackern teilen. Versteckt werden soll eine kleine Figur mit einem Gummiband aus Naturkautschuk. Wie legt man ein solches Versteck aber nun am besten an? In diesem Beitrag möchte ich euch meine Herangehensweise zeigen.
Dieser Beitrag ist mir tatsächlich nicht leicht gefallen. Das Problem war nicht, dass ich nicht weiß, wie ein Versteck angelegt wird, sondern dass ich nicht nach einem festen Plan vorgehe. Ich entscheide oft individuell, je nachdem, welche Umgebung sich mir bietet. Dennoch möchte ich hier einen Überblick versuchen:
- Eine geeignete Umgebung finden
- Den genauen Ort für die Geruchsquelle festlegen
- Den Startpunkt bestimmen
- Mit anderen Nosetrackern teilen
Die geeignete Umgebung wählen
Alles beginnt mit der Suche nach einem geeigneten Ort.Dabei geht es noch nicht um den konkreten Ablageort des Suchobjektes, sondern mehr um die Umgebung. Sie entscheidet ob es sich um eine Flächensuche oder einen Steckenverlauf handelt. Dabei sind mir folgende Kriterien wichtig…..Flächensuche:
- Sie sollte in ihrer Größe klar erkennbar oder zumindest gut beschreibbar sein.
- Die Fläche sollte für Mensch und Hund gleichermaßen gut begehbar sein.
- Sie sollte mehrere mögliche Versteckoptionen bieten.
- Ich kann nur Flächen nutzen, die öffentlich zugänglich sind. Vorgärten oder Gärten scheiden damit genau so aus wie Anleckstellen oder andere tiefer im Waldbereich liegende Flächen, aber auch Futterwiesen oder Ackerfläche können ohne ausdrückliche Erlaubnis des Eigentümers nicht einfach benutzt werden. Örtlich geltende rechtliche Vorschriften sind zu beachten.
Hier ein paar Beispiele:
Die Wiesenfläche um die Statue ist klar durch die Hecken abgegrenzt.Die Bäume bieten mögliche Versteckplätze.
Bank, Bäume und das “Holzzelt” bieten Möglichkeiten für Versteckplätze – die Fläche wird durch die Vegetation eingegrenzt.
Eine Sitzgruppe mit Unterstand bietet Versteckplätze und eine klar erkennbare Suchfläche. Für ein überraschenden Versteckplatz könnte das Suchobjekt hier an einem Baum positioniert werden.
Eine gut zu begehende Fläche im Wald mit Bäumen und Baumstämmen wird durch Dornengestrüpp, und unwegsameren Untergrund eingegrenzt.
Eine sehr gut zu erkennende Fläche. Die Mauer mit Geländer bietet viele Versteckmöglichkeiten für kleine, flache Suchobjekte. Für größere Objekte ist es jedoch nicht geeignet.
Suchstrecke
- Sollte in ihrer Länge klar erkennbar oder beschreibbar sein.
- Sollte in direkter Wegnähe – also im Abstand von max. zwei Metern zum Weg – mehrere Versteckoptionen beinhalten
- Ich nutze nur frei zugängliche Wege. Zufahrten, Privatwege aber auch Wildwechsel etc. sind tabu.
Wenn ich mir meine Kriterien so betrachte, klingt es so, als würde man kaum geeignete Suchbereiche finden, aber glaube mir. So schwierig ist es gar nicht. Wenn du mit offenen Augen nach geeigneten Flächen oder Strecken Ausschau hältst, wirst du sicher reichlich finden. Egal wo ich gerade unterwegs bin, sehe ich die Gegend durch die Augen eines Versteckanlegers.Ich entdecke dabei immer wieder neue geeignete Flächen. Besonders im Winter und zu Frühlingsbeginn lassen sich viele Bereiche nutzen, die sonst mit Brennnesseln oder anderer Vegetation zugewachsen sind.
Dieser Waldweg ist durch die liegenden Blätter nicht ganz so gut zu erkennen, aber die am Wegrand stehenden Bäume bieten viele Versteckmöglichkeiten. Als Streckenende könnte die Streckenlänge zum Beispiel ca. 100 Schritte angegeben werden.
Auch in Parks finden sich oft gute Möglichkeiten. Als Streckenende könnte hier die nächste Kreuzung angeben werden.
Weitere Beispiele:
Wegkreuzungen und Gabelungen lassen sich gut als Ausgangspunkt nutzen, von dem aus alle Richtungen abgesucht werden können. Die Beschreibung könnte zum Beispiel so lauten: “Suche die Wegkreuzung im Radius von 50 Meter ab, aber bleib dabei auf den Wegen”.
Was muss noch beachtet werden?
Flächengröße
Die Größe der Fläche bzw., die Länge der Strecke richtet sich nach den Erfahrungen der startenden Teams. Einigen wir uns für unser Wichtelspiel darauf, dass wir die Aufgabe für Anfänger anlegen möchten.Ich weiß, die meisten Teams, die beim Wichtelspiel mitmachen sind keine Anfänger mehr, aber ich denke, wir müssen alle noch üben, was das Anlegen von Suchaufgaben anbelangt, da sollten wir es so einfach wie möglich halten.Für Anfänger gilt:
- Die Fläche sollte klein und überschaubar sein und einige Versteckoptionen, wie Bäume, Baumstümpfe, Steine etc. enthalten.
- Die Strecke sollte nicht zu lang sein.
- Egal ob Fläche oder Strecke – für Anfänger lege ich immer nur ein Versteck an.
Um so erfahrener die Teams sind, um so größer kann die Fläche bzw. um so länger kann die Strecke werden. Die Anzahl der zu findenden Objekte variiert. Dabei ist alles möglich. Mal verstecke ich auf einer Länge von 1 Kilometer bis zu 10 Objekte – Mal nur 2 oder sogar gar keine.
Parkmöglichkeit
Lege ich eine Suchaufgabe nur für eine Person an, oder für zeitlich versetzt ankommende Suchteams, ist ein vorhandener Parkplatz egal. Hauptsache, man kann irgendwo ein Auto abstellen. Für Gruppentreffs sieht das natürlich anders aus. Hier muss ich schauen, ob ein größerer Parkplatz fußläufig erreichbar ist. In jedem Fall sollte ich die geeignete Parkplatzsituation mit in die Beschreibung der Aufgabe einfügen, wenn ich mich nicht ohnehin mit der Trainingsgruppe dort treffe.
Lichtverhältnisse
Im Winter können auch die Lichtverhältnisse eine entscheidende Rolle spielen. Kann die Suche auch Abends durchgeführt werden, oder sollte der Sucher das Tageslicht nutzen. Der arbeitenden Bevölkerung bleibt dann allerdings oft nur eine Suche am Wochenende. Das Versteck sollte zumindest so lange liegen bleiben können, dass jeder die Möglichkeit hätte zu einem für ihn passenden Zeitpunkt zur Suche aufzubrechen.
Wahl des Ablageortes
Habe ich mich für eine Fläche oder Strecke entschieden, gehe ich ins Detail. Wo kann ich mein Versteck bzw. meine Verstecke anlegen? Möchte ich eine Suchaufgabe einfacher gestalten, wähle ich ein Versteck an einem markanten Objekt in Bodenhöhe. In einer Wurzelhöhle eines dicken Baumes oder eines Baumstumpfs, unter einem dicken Stein, unter einem umgestürzten Baumstamm und vielem mehr. Das Versteck muss ich so einrichten, dass es nicht von vorbeilaufenden Spaziergängern entdeckt wird. Man glaubt gar nicht, was Menschen alles gebrauchen können. Einen Petling scheinbar auf jeden Fall.
Ich wähle nach Möglichkeit einen Platz, der nicht direkt einsehbar ist, oder ich decke das Suchobjekt mit einigen losen Stöcken oder etwas Laub ab. Nur ein wenig. Nicht zu viel. Bei den derzeit vorliegenden kühlen Temperaturen wird nur wenig Geruch freigesetzt. Ist das Versteck zu stark bedeckt, kann die Suche zu schwer werden.
Startpunkt festlegen
Das Suchgebiet ist ausgesucht – das Versteck angelegt – nun muss der Startpunkt für die Suche festgelegt werden. Meist ist mir dieser bereits klar, nachdem ich das Suchgebiet kenne. Er liegt am Anfang der Strecke oder am Rand des Suchgebiets, sodass der Hund gut in die Suche geschickt werden kann. Wie weit das Versteck vom Startbereich entfernt liegt, kann individuell festgelegt werden. Es könnte direkt beim Startpunkt liegen, mittendrin oder am Endpunkt.Ein Versteck direkt zu Anfang muss keinesfalls einfach sein. Viele Hunde rennen vom Start erst einmal ohne zu schnuppern los. Sie überrennen damit gerne Geruchsquellen auf den ersten Metern. Natürlich muss das nicht sein. Ein ruhig arbeitender Hund mag das Versteck direkt auf Anhieb finden. Dann wäre die Suche ein kurzweiliges Vergnügen. Für Teams, die extra für die Suche anreisen, eventuell ein unbefriedigenden Erlebnis. Daher wähle ich diese Lage nur bei Suchaufgaben mit mehreren Verstecken oder in Bereichen, wo mehrere getrennte Suchaufgaben auf den Hund warten. Wenn ich eine Aufgabe einfach gestalten möchte, lege ich das Versteck am Ende der Suchstrecke oder am äußersten gegenüber liegenden Rand des Suchbereichs an. Sowohl Hund als auch sein Mensch erwarten dort ein Versteck, vor allem dann, wenn sich ein markantes Objekt zu sehen ist, an dem sich das Suchobjekt gut verbergen lässt. Eine gute, ausgewogene Suche erziele ich mit einem Versteck in der Mitte der Fläche oder der Strecke.
Suchaufgabe teilen
Juchu, alles ist fertig eingerichtet. Nun kann ich mein Versteck mit einem oder mehreren Nosetrackern teilen.
Für unser Wichtelspiel gehe ich dabei wie folgt vor:
Ich stelle mich direkt an den Startpunkt und öffne dort die App What3Words.
Wird mir auf der Karte nicht direkt mein aktueller Standort angezeigt, drücke ich am rechten Bildschirmrand auf das Kreissymbol mit einem Punkt in der Mitte.
Auf dem Bildschirm wird mein Standort durch einen blauen Punkt angezeigt.
Zoome ich jetzt in den Kartenausschnitt hinein, erkenne ich mehrere kleine Quadrate. Diese Quadrate haben eine Größe von 3 x 3 m. Ich wähle das Quadrat, in dem sich mein blauer Punkt befindet. Liegt er auf einer Linie, wähle ich eines der anliegenden Quadrate aus. Es erscheint eine Zeile mit drei Worten. Dies ist die Bezeichnung das ausgewählten Quadrats.
Mit einem Klick auf Teilen in der untersten Zeile öffnet sich eine Auswahlleiste, aus der ich Whatsapp auswähle.
Hier teile ich den Standort in der Gruppe Weihnachtswichteln.
Noch eine kurze Beschreibung in der ich:
- meinen Wichtelpartner erwähne und
- erkläre, was abgesucht werden soll.
Und zum Abschluss noch ein Bild, welches den Suchbereich oder den Beginn der Strecke zeigt.
FERTIG – mein Wichtelversteck ist zum Suchen bereit.